NETZWERK NRW Demenz und Behinderung

Das Thema Demenz rückt seit einigen Jahren auch im Kontext von Behinderung immer stärker in den Fokus. Die höhere Lebenserwartung lässt auch Personen mit einer Behinderung älter werden, somit steigt das Risiko für die Entwicklung altersassoziierter Krankheiten, insbesondere einer Demenz, ausgesprochen stark an.
Genaue Zahlen zur Prävalenz von Demenzerkrankungen bei Menschen mit Behinderungen liegen nicht vor, jedoch weisen Studienergebnisse darauf hin, dass z. B. Menschen mit Down-Syndrom wesentlich häufiger und gleichzeitig rund 20 bis 30 Jahre früher als Menschen ohne Behinderung von einer Alzheimer-Demenz betroffen sind.
Diese Entwicklung stellt Mitarbeitende in Einrichtungen der Behindertenhilfe, Angehörige und Pflegende, sowohl in ambulanten Pflegediensten als auch in stationären Altenhilfeeinrichtungen, vor große Herausforderungen.
Unter folgendem Link finden Sie einen Flyer, der die Tätigkeiten des Netzwerkes kurz darstellt.
Das Netzwerk NRW Demenz und Behinderung im Überblick, klicken Sie hier.
Pflege und Heilpädagogik bestehen bislang mehrheitlich in struktureller und konzeptioneller Hinsicht nebeneinander. Gerade in wissenschaftlichen Kontexten nimmt man häufig noch eine starke Abgrenzung der Arbeitsfelder wahr.
Das gemeinsame Ziel, nämlich eine Verbesserung der Versorgung, Begleitung und Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz, kann zukünftig nur durch ein enges Zusammenwirken der Fachrichtungen erreicht werden. Es gibt durchaus verbindende Elemente, die beide Disziplinen in ihrer täglichen Arbeit umsetzen.
Zu nennen sind: Tagesstrukturierung, Teilhabe fördern, Biografiearbeit durchführen und Inklusion und Enttabuisierung forcieren. Als Arbeitshilfe für die Praxis kann der Biografiebogen hilfreich sein.
Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass es bereits einige gemeinsame Prinzipien in der Arbeit von Heilpädagog(inn)en und Pflegekräften gibt, auf denen eine engere Zusammenarbeit und ein gegenseitiges „voneinander Lernen“ aufbauen könnte.
Das Themenfeld Demenz und Behinderung steckt wissenschaftlich noch in den Anfängen. Es gilt Konzepte zur Begleitung von Menschen mit Behinderungen und Demenz in Einrichtungen und Diensten zu entwickeln.
Das Netzwerk der Landesinitiative Demenz-Service NRW und die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe erarbeiteten mit Expert(inn)en aus der Praxis eine Handreichung für Mitarbeitende der Behinderten- und Altenhilfe.
Inhalte der Handreichung sind:
- Krankheitsbild & Diagnostik
- Innenwelten von Menschen mit Demenz
- Bedeutung der Biographie
- Begleitung im Alltag
- Milieu- und Umweltgestaltung
- Begleitung im Sterben
- Angehörige
- Interdisziplinarität, Kooperation und Vernetzung
Das Heft liegt sowohl als PDf, als auch als Print Version vor.
Um die Handreichung als Print Version zu erhalten, wenden Sie sich bitte über das Bestellformular an uns.
Die PDF können Sie hier herunterladen.
Das Thema Demenz rückt derzeit verstärkt in den Blick der Behinderten- und Altenhilfe. Die Begleitung und Betreuung von Menschen mit Demenz und Behinderung stellt besondere und spezifische Anforderungen an Mitarbeitende in den unterschiedlichen Einrichtungen. Die Arbeitsgruppe hat ein modulares Konzept zur Schulung und Weiterbildung der in der Betreuung und Begleitung tätigen Personen entwickelt.
Darüber hinaus bieten einige Demenz-Servicezentren in ihren jeweiligen Regionen Fortbildungen und Fachveranstaltungen in Kooperation mit regionalen Netzwerkpartnern an. Bei Interesse wenden Sie sich an das Demenz-Servicezentrum in Ihrer Region.
Hier finden Sie eine Literaturliste zum Thema Demenz und Behinderung.
Diese Liste basiert unter anderem auf der Veröffentlichung "Handreichung für Mitarbeitende der Behinderten- und Altenhilfe".
NEU! Risiko Demenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten - Ergebnisse internationaler Studien ( Weitere Informationen und Bestellung )
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Christine Sowinski.
Kontakt:
- Annette Wernke, Demenz-Servicezentrum Region Münsterland
Aktuelle Veranstaltung

Fachtagung: "Schizophrenie, Autismus, Sucht - und Demenz?"
Am Mittwoch, den 14.11.2018 von 9:00-15:45 Uhr luden das Netzwerk NRW Demenz und Behinderung, des Demenz-Servicezentrum Westliches Ruhrgebiet und die Franz Sales Akademie in das Franz Sales Haus in Essen ein.
Den Programmablauf, die Kontaktadresse für Ihre Anmeldung und alle weiteren Informationen finden Sie im Flyer.
Eine kurze Dokumentation finden Sie auf dem Webauftritt des Demenz-Servicezentrums Westliches Ruhrgebiet .
Ziele des Netzwerkes
Das Netzwerk Demenz und Behinderung hat sich zum Ziel gesetzt, in einer Kooperation unterschiedlicher Akteure die Belange von Menschen mit Demenz und Behinderungen aufzugreifen.
Sie unterstützt Träger bei der Entwicklung von demenzspezifischen Aktivitäten in den Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die Arbeitsgruppe entwickelt praxisorientierte Fortbildungskonzepte und führt Tagungen zum Thema Demenz und Behinderungen durch.
Das Netzwerk unterstützt Träger bei
- der Konzeptentwicklung für die Praxis,
- der Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Demenz und Behinderung,
- einer interdisziplinären Zusammenarbeit und Vernetzung der unterschiedlichen Hilfesysteme,
- der Akquise von Referentinnen und Referenten für Inhouseschulungen.
Zielgruppen
Die Thematik richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen mit dementiellen Erkrankungen. So zum Beispiel:
- geistig behinderte Menschen,
- gehörlose Menschen,
- sehbehinderte und blinde Menschen,
- Menschen mit psychischen Behinderungen.
Die spezifischen Fragestellungen und Anforderungen an eine adäquate Begleitung und Betreuung, wie sie sich im Rahmen dieser Behinderungen stellen, sollen die Grundlage der Arbeit in dem Netzwerk sein. Hierzu soll die Fachexpertise verschiedener Verbände von Betroffenen- und Selbsthilfegruppen einbezogen werden.
Wissenswertes zu...
In dieser Rubrik finden Sie lesenswerte Artikel zu unterschiedlichen Aspekten zum Thema Demenz und Behinderung.
- "Bindung und Sorgeauftrag von Eltern dementiell erkrankter behinderter Kinder" von Wolfgang Wessels ( Demenz-Servicezentrum Region Ruhr ).
- "Erleben von Demenz bei geistiger Behinderung - Unterstützung für Mitbewohner(innen) von Betroffenen und Fachkräften" von Dr. phil. Heike Lubitz und Prof. Dr. phil. Bettina Lindmeier ( Leibniz Universität Hannover )
In dieser Rubrik finden Sie Informationen über Angebote zum Thema
Demenz und Behinderung.
- Die Theodor Fliedner Stiftung hat ein neues Angebot für Angehörige von Menschen mit Demenz und geistiger Behinderung geschaffen. In der Angehörigensprechstunde können sich Angehörige von betroffenen Menschen beraten lassen und sich Unterstützung holen. Alle Informationen zu diesem Angebot finden Sie in dem Flyer zur Angehörigensprechstunde.
- Unter dem Dach der St. Franziskus-Stiftung Münster, gründete sich 2012 ein übergreifender Qualitätszirkel, der sich mit dem Projekt „Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus" befasst. Mitarbeitende der Einrichtungen der Behindertenhilfe, sowie der Krankenhäuser arbeiten im Projekt sektorenübergreifend zusammen. Das Projektziel ist Strukturen und Abläufe innerhalb der Krankenhäuser zu entwickeln, die die besonderen Bedürfnisse und Gegebenheiten der Menschen mit Behinderungen berücksichtigen. An dieser Stelle finden Sie die Projektbeschreibung mit weiteren Informationen zum Projekt.
- Das St. Augustinus-Memory- Zentrum bietet für die St. Augustinus- Behindertenhilfe ein Bildungsangebot in Form einer Fortbildungsreihe zum Thema Begleitung von Menschen mit Demenz bei geistiger Behinderung an. Informationen zur Fortbildungsreihe finden Sie hier.
In Amerika wurde das NTG-EDSD Screening Instrument zur Früherkennung erster Anzeichen auf eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI=mild cognitive impairment) bzw. auf eine Demenzerkrankung entwickelt. Dieses besteht aus einem Fragebogen, der zum Beispiel von Praktikern, Pflegepersonen, Familienangehörigen, Ärzten etc. als Vorsorgemaßnahme ausgefüllt werden kann. Das Verfahren berücksichtig die besonderen Bedürnisse von Menschen mit geistiger Behinderung und ist auf diese zugeschnitten. Entwickelt wurde dieses Screening Instrument von der National Task Group on Intellectual Disabilities and Dementia Practices. Das ist ein Projekt aus Amerika, was sich mit Menschen mit einer geistigen/intellektuellen Beeinträchtigung und Demenz intensiv auseinander setzt.
NTG-EDSD Screening Instrument . Weitere Informationen finden Sie hier .
In dieser Rubrik finden Sie Beiträge von verschiedenen Fachveranstaltungen:
Tagungsdokumentation "Demenz und geistige Behinderung": Die Tagung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz zum Thema "Demenz und geistige Behinderung" fand am 10. November 2015 in Kassel statt und stieß auf großes Interesse. Das Programm, Redemanuskripte und Präsentationen der Veranstaltung sind jetzt hier online für Sie verfügbar.
Tagungsdokumentation "Leben mit Demenz und geistiger Behinderung": Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften hat im Zeitraum von 2011 bis 2014 das Forschungsprojekt "Leben mit geistiger Behinderung und Demenz - Erkennung, Förderung und Evaluation" durchgeführt. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Ausschreibungsreihe "Sicherung der Lebensqualität im Alter (SILQUA)". Die Vorstellung des Forschungsprojektes und weitere Beiträge zu dem Thema wurden auf der Fachtagung im Jahr 2014 vorgetragen und auf der Projektseite 2011-2014 veröffentlicht.
Tagungsdokumentation "Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz verstehen und begleiten": Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Wolfenbüttel, die Diakonie Michaelshoven und die Theodor Fliedner Stiftung arbeiten in dem Zeitraum von 2014 bis 2017 bereits an einem neuen Praxisprojekt mit dem Titel: "Demenzarbeit bei geistiger Behinderung - Maßnahmen zur Begleitung und Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz". Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Gesundheit, Emanizipation,Pflege und Alter, der Stiftung Wohlfahrtspflege und den Landesverbänden der Pflegekassen. Im Rahmen einer Fachtagung im Jahr 2015 an der Ostfalia Hochschule sind einige interessante Vorträge zu diesem Thema veröffentlicht worden. Die Beiträge finden Sie auf der Projektseite 2014-2017 .
Akteure im Netzwerk
- Annette Wernke
Demenz-Servicezentrum Region Münsterland
Wilhelmstr. 5
59227 Ahlen
Tel. 02382 - 94 09 97 10Fax. 02382 - 40 28 - Verena Krekeler
Demenz-Servicezentrum Region Westliches Ruhrgebiet
Schwanenstr. 5-7
47051 Duisburg
Tel. 0203 - 29 82 016 - Wolfgang Wessels und Andrea Kaesberger
Demenz-Servicezentrum Region Ruhr
Universitätsstr. 77
44789 Bochum
Tel. 0234 – 93 53 81 33 - Ulrike Kruse
Demenz-Servicezentrum Region Münster und das westliche Münsterland
Clemens-Wallrath-Haus
Gerontopsychiatrisches Zentrum
Josefstr. 4
48151 Münster
Tel. 0251 - 52 02 27 660 - Dirk Eickmeyer
Demenz-Servicezentrum Region Ostwestfalen-Lippe
Detmolder Str. 280
33605 Bielefeld
Tel. 0521-9216-459 - Andrea Huckemeier und Anna Heßke
Demenz-Servicezentrum für Menschen mit Hörschädigung
Schäpenkamp 2
45276 Essen
Andrea Huckemeier (Gehörlos):
Fax. 0201 / 43 79 870
Mobil. 0177 / 50 23 435 (Whatsapp/SMS)
Anna Heßke (Hörend):
Tel. 0201 / 50 23 438
Fax. 0201 / 43 79 870
Mob. 0177 / 50 23 436
- Frank Klaassen
LWL-Wohnverbund Münster
Friedrich-Wilhelm-Weber-Straße 30
48147 Münster
Tel.:0251/91555-3008
- Julia Middelhauve
Caritasverband für die Stadt Gelsenkirchen e.V.Kirchstr. 5145879 GelsenkirchenTel.: +49 209 15806-46
- Gesa Ebeling
LVR-Dezernat Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen
Kennedy-Ufer 2
50679 Köln
Tel.: 0221 - 80 96 696